Mt Kaputar National Park:
Der Mt Kaputar NP schützt die Reste eines Vulkanes, der vor ca. 17 Millionen von Jahren ausgebrochen war, als Australien über einen sogenannten Hot Spot driftete.
1500m hoch erhebt sich dieses Bergmassiv aus einer weiten halbtrockenen und heißen Ebene. Hier können auf Grund ausreichender Niederschläge dichte Wälder gedeihen, während in der Ebene Savannen vorherrschen, in die in kleinen Beständen trockenresistente Bäume (z.B. die Australische Zypresse = Callitris glaucophylla) eingestreut sind. Heutzutage findet man hier riesigen Weizenfelder. Die Temperaturen auf den Bergen liegen aufgrund der Höhenlage ca. 10° tiefer als in der umgebenden Ebene. Man kann also bei zu hohen Temperaturen in der Ebene der Hitze entkommen und findet hier angenehme Temperaturen vor. Im Winter und im Frühling kann es aber gerade in der Nacht empfindlich kalt und ungemütlich werden.
Anfahrt: Der Weg ist von Narrabri gut ausgeschildert. Die Kaputar Road windet sich den Berg hinauf, der Weg ist eng, ohne Leitplanken (siehe Bild unten) und bei Gegenverkehr nicht stressfrei. Er ist teilweise asphaltiert, aber sonst problemlos mit dem 2WD-Wagen zu befahren.
Zwei Campplätze warten auf Besucher, sie liegen hoch oben in Berggipfelnähe im dichten Eukalyptus-Hochwald. Die Dawsons Spring Camping Area bietet sogar WC, Warmduschen und Gasgrills. Im Camp findet man neben Grauen Riesenkängurus einige "Rabenvögel" (Butcherbird, Magpie, Currawong, Raven), die sich als Wegelagerer etabliert haben und unachtsamen Campern Lebensmittel entwenden.
Von der Upper Bullawa Road - geschottert, ein großes Stück ist auch für 2WD geeignet - hat man gerade am Abend einen interessanten Blick auf das Bergmassiv (siehe Foto oben). Der Abzweig liegt gleich am Eingang des Nationalparks.
Am Abend noch vor Sonnenuntergang kommen viele Graue Riesenkängurus aus dem Schutz des Waldes und äsen auf den angrenzenden Weiden. Besonders viele Beutler haben wir 2011 im Bereich der Upper Bullawa Picknickplätze entdeckt, wegen des durch Regen aufgeweichten Weges haben wir diese Gegend aber nur zu Fuß erkundet.
Bei großer Trockenheit sind gerade die Waldbereiche am Fuß des Bergmassivs durch Feuer bedroht.
Ende November 2009 erreichten wir Narrabri. Es war heiß. Spät abends hatten wir noch 37°C, nur kaltes Bier ließ uns die Hitze ertragen.
Am nächsten Tag bei großer Hitze durch völlig ausgetrocknetes Land zum Mt Kaputar. Oben auf dem Berg angenehme Temperaturen, ein leichter kühlender Wind. Anscheinend sind wir ganz allein im Park, keine Menschenseele hält sich hier auf. Wanderung durch den Hochwald mit Schnee-Eukalypten. Nach dem Mittagsschlaf: Ein seltsames gedämpftes Licht, Rauchgeruch in der Luft. Vor die Sonne hatten sich riesige Rauchschwaden gelegt, die zu uns hinüber wehten. Ein ausgedehnter Waldbrand weiter im Norden des Parks. War das auch bei uns möglich? Dort, wo die schmale Kaputar Road durch den Savanne führte mit den leicht brennenden Australischen Zypressen? Es gab nur diesen einen Weg in die besiedelte Ebene. Kann man unter diesen Vorzeichen dort oben im Wald auch noch übernachten?
Sicherheitshalber entschieden wir uns für eine Übernachtung wieder in Narrabri.