Wasseragame oder Wasserdrachen (Water Dragons = Physignathus lesueurii):
Wenn ich jemals an einem geeigneten Fluss in einem Nationalpark entlang gewandert bin, habe ich immer nach Wasseragamen (Wasserdrachen, Water Dragons ) Ausschau gehalten. In der Wildnis sind diese Reptilien aber extrem scheu, während sie in Parks etc. sich an menschliche Aktivitäten gewöhnen können.
Sie sonnen sich gern auf Baumästen (das Klettern auf Bäumen ermöglichen die sehr kräftigen Krallen), die über das Wasser hinausragen. Bei der kleinsten Störung lassen sie sich ins Wasser fallen. Das Klatschen, wenn sie ins Wasser fallen, habe ich oft gehört, selten aber das Tier selbst. Diese Reptilien bemerken einen Menschen, bevor dieser sie bemerkt. Sie können unter Wasser schwimmend einen besser geschützten Platz aufsuchen, wo sie nicht entdeckt werden können. Auch können sie bis zu 90min untergetaucht am Grunde des Gewässers liegen bleiben. Beim Schwimmen legen sie wie ein Krokodil die Beine an (Bild unten rechts) und bewegen sich durch Schlängelbewegungen des leicht abgeflachten Schwanzes vorwärts.
Wasseragamen kommen in einem weiten Bereich der Ostküste vor, vom tropischen Queensland bis zum östlichen Victoria (Gippsland), in Regenwäldern oder im alpinen Bergland. Es müssen nur an einem Wasserlauf mit passender Wassergüte Bäume vorhanden sein, die über das Wasser hinausragen, so dass die Tiere durch Sonnen ihre Körpertemperatur erhöhen können. Man findet sie auch in städtischen Gegenden, wenn nur die oben genannten Bedingungen vorhanden sind. Sind die Temperaturen im Winter zu tief, so überdauern sie in Höhlen. Dabei lassen sie ihre Körpertemperatur auf die der Umgebung fallen, wodurch ihre gesamte Stoffwechselaktivität sinkt: eine Winterstarre, die wir nicht mit dem Winterschlaf verwechseln dürfen, den wir nur bei kleinen Säugern kennen.
Junge Tiere sind reine Insektenfresser, Äste und den Boden suchen sie nach Beute ab, große Tiere ernähren sich aber auch zusätzlich vegetarisch.