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Mallee auf der Eyre-Halbinsel
Eyre-Peninsula : Mallee-Eukalyptus

Mallee-Eukalyptus - Überleben unter semiariden Bedingungen:

Mallee ist die Antwort der australischen Natur auf extreme Bedingungen in den semiariden Gebieten im Süden von Australien. Diese lassen sich kennzeichnen durch ihre geringe durchschnittliche Niederschlagsmenge (200 bis 350mm pro Jahr). Es gibt dabei aber Jahre fast ohne Regen, andere mit stärkeren Regenperioden, die zu jeder Jahreszeit erfolgen können. Die Temperatur kann in den Sommermonaten hoch sein. Es gibt fast keine Erde, die Pflanzen müssen also mit einem sehr geringen Nährsalzangebot auskommen. Feuer kommen nicht erst seit dem Auftauchen des Menschen häufig vor.

Vor der Ankunft der Europäer waren die semi-ariden Landstriche Südaustralien bedeckt von einer Vegetation mit Bäumen mit der typischen Wuchsform von Malle-Eukalyptus. Mehr als 100 Eukalyptus-Arten besitzen die Mallee-Wuchsform. Je nach Regenmenge und Boden dominieren unterschiedliche Mallee-Arten und unterscheidet sich der assoziierte Boden-Bewuchs.

Alle diese extremen Bedingungen ertragen die Mallee-Eukalyptus-Arten, sie sind echte Überlebenskünstler unter den Bäumen.
Nur 3 bis 4m hoch wird der Mallee-Eukalyptus, eine Gruppe von schlanken Stämmen entspringt einem in der Erde liegenden knotigen Wurzelstock, dem Lignotuber (siehe kleines Bild unten links). Aus diesem entstehen die neuen Stämme, sollten einmal die oberirdischen fast buschartigen Baumteile in einem Feuer verbrennen. Von hier gehen auch tief reichende Wurzeln, die auch in größeren Tiefen Wasser finden können.

ein Wurzelstock oder Lignotuber - rechts: Mallee-Wuchsform
Links: ein Wurzelstock oder Lignotuber - rechts: Mallee-Wuchsform

Die harten mit Wachs beschichteten Blätter verdunsten nur wenig Wasser, sie hängen senkrecht und lassen ev. in der Nacht anfallenden Tau auf den Boden tropfen. Hier befindet sich eine Schicht aus abgefallener Borke, abgestorbenen Blättern und toten abgefallenen Zweigen, die sich in Jahren angesammelt hat, da wegen der Trockenheit der Abbau nur extrem langsam verläuft. Diese Mulchschicht verhindert auf Grund der Abschattung des Bodens sein völliges Austrocknen, die Feuchtigkeit bleibt also dem Baum erhalten.

Bei einem Feuer verbrennt dieser knochentrockene Mulch schnell, brennende Rindenfetzen werden von der Thermik emporgerissen und tragen zur Verbreitung des Feuers bei. In den Blättern befinden sich gut brennbare Wachse und Öle, so dass sich die Krone der Bäume leicht entzündet, die Hitze wird so hoch, dass dadurch auch die Stämme mit verbrennen, die schwarz versenkt, verkohlt übrig bleiben. Aus ihnen können keine neuen Triebe mehr wie bei vielen anderen Eukalyptus-Arten sprossen. Aber aus dem geschützt in der Erde liegenden Wurzelstock treibt der Mallee-Eukalyptus wieder neu aus.

Gleichzeitig sichert das Feuer aber diese Vegetationsform. Nach einem Feuer werden große Mengen an Samen freigesetzt, die nach dem nächsten Regen keimen können. Sie finden gute Bedingungen vor, Laubdach und mögliche andere Konkurrenten um Licht, Wasser und Mineralsalze sind verbrannt.

Die Vegetationsform Mallee ist in vielen Nationalparks vom Westen Victorias z.B. Wyperfield NP über denen der Eyre Halbinsel bis zu mehreren im Südosten Westaustraliens erhalten geblieben.

Mallee-Eukalyptus im Red Banks CP
Mallee-Eukalyptus im Red Banks CP in der Nähe von Burra, SA