Känguru-Pfote (Anigozanthos manglesii = Red and Green Kangaroo Paw)
Die Känguru-Pfote (sie gehört zu einer kleinen Familie der Einkeimblättler = Monocotyledoneae), ist eine der attraktivsten Pflanzen in den Heiden des Leseur und des Kalbarri Nationalparks. Sie wurde als Flora-Emblem des Staates Western Australia ausgewählt.
Sie kommt in offenen Wäldern und lockeren Buschsavannen im Südwesten Australiens in Küstennähe vor. Sie gedeiht auch gut auf sandigen, durchlässigen Böden und verträgt auch die pralle Sonne. Ein Blütenstängel kann eine Höhe von ca. 1m erreichen und trägt bis zu einem Dutzend Blüten, die von August bis November in voller Blüte stehen.
Die filzig behaarten schmalen Blütenkronröhren, die in der Reife gebogen und weit geschlitzt sind, hatten nach Meinung des Entdeckers eine große Ähnlichkeit mit Känguru-Pfoten. Deswegen gab er der Pflanze den Namen: Känguru-Pfote (Kangaroo Paw).
Es ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einem unterirdischen horizontal liegenden Rhizom, das Nährstoffe und Wasser speichert. Dadurch übersteht diese Pflanze auch Buschfeuer und lange Trockenzeiten. Nach dem Beginn der winterlichen Regen treiben die Blätter aus und werden im Sommer bei hoher Trockenheit wieder eingezogen. Die Blätter haben parallel verlaufende Blattadern und bilden eine grundständige Rosette. Die nicht blühende Pflanze hat so große Ähnlichkeit mit manchen Liliengewächsen.
Deutlich kleiner und lange nicht so attraktiv ist die nahe verwandte Art der Katzenpfote (Angiozanthos humilis = Catspaw) Sie ist im Südwesten in offenen Wäldern weit verbreitet.
Bestäubung bei der Känguru-Pfote (Anigozanthos manglesii):
Die langen Blütenkronröhren, das kräftige reine Rot und die Geruchlosigkeit der Blüten kennzeichnen diese Pflanze als Vogelblume, d.h. deren Bestäuber sind Vögel, keine Insekten. Denn letztere - z.B. die Bienen - können dieses Rot nicht sehen und orientieren sich immer auch am Geruch der Blüte. Die Staubbeutel sind so platziert, dass ein Vogel (hauptsächlich wohl der Rotlappen-Honigfresser (Anthochaera carunculata = Red Wattlebird) mit dem Kopf dagegen stößt, wenn er den Nektar am Grund der Blütenkronröhre erreichen will. Die Staubbeutel deponieren dann Pollen an einer bestimmten Stelle des Vogelkopfes. Besucht der Vogel die nächste Blüte, so berührt er die Narbe (den herausragenden feinen grünen "Klöppel" im Foto oben), so dass dort Pollen haften bleiben. Verschiedene Arten von Känguru-Pfoten lagern den Blütenstaub an verschiedenen Stellen des Vogelkopfes ab, so dass eine Fremdbestäubung normalerweise unterbleibt.