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Langschwanz-Triele, Burhinus grallarius, Bush Stone-curlew
Tagsüber verstecken sich die Langschwanz-Triele ( Burhinus grallarius = Bush Stone-curlew).

Langschwanz- oder Busch-Triel (Burhinus grallarius = Bush Stone-curlew),
ein nachtaktiver Jäger:

Klagende, jammernde Rufe des Nachts aus dem Busch haben manche der ersten Siedler Australiens bestürzt, aber es sind nur die Kontaktrufe der Langschwanz- oder Busch-Triele (Burhinus grallarius = Bush Stone-curlew).
Es sind Trockenbusch- und Savannenvögel Nord-, West- und Ostaustraliens, die in Südaustralien sehr selten geworden sind. Sie bevorzugen offene Wald- oder Buschlandschaften, dessen Boden mit Laub und mit totem Astwerk bedeckt ist.

Obwohl die Triele nicht so selten in den Parks von Ortschaften leben, entdeckt man sie nur schwer. Sie sind in ihrer Färbung perfekt an eine Umgebung aus trockenem Gras und Laub mit Licht und Schatten angepasst. Sie schmiegen sich häufig bewegungslos an den Untergrund an, um eine Entdeckung zu verhindern (Bild ganz unten). Dieses gilt besonders für wenige Tage alte Küken, die erst auf einen Ruf der Alttiere aus ihrer Deckung herauskommen. (Im Bild oben das Weibchen mit ihrem Jungen, das Männchen ist auf den Feind, dem Fotografen, aufmerksam geworden, aber noch nicht fluchtbereit, dann würde es nämlich noch stärker Hals und Kopf vorstrecken.)

Nähert sich ein Feind, so versucht ein Triel sich mit vorgestrecktem Kopf wegzuschleichen, nur im Notfall fliegt er mit nachschleppenden Beinen auf (Bild in der Mitte links).

Die großen bernsteinfarbenen Augen erscheinen fast stechend. Sie wirken tagsüber häufig durch ein leicht herabhängendes Lid schläfrig, kennzeichnen ihn aber als Tier, das nachts auf Jagd geht. Die langen Beine sind typisch für Laufvögel. Eine vielfältige Ernährung wird durch den großen, kräftigen Schnabel ermöglicht. Allerlei Kleingetier, meist Insekten, die sich auf dem Boden befinden, werden ihm zur Beute.

Triele, Bush Stone-curlew
Langschwanz-Triel ( Burhinus grallarius), links: flüchtend, von der Brut ablenkend, rechts: die Tarnfärbung bietet Schutz

Ein Paar verteidigt sein Revier und bleibt diesem über viele Jahre treu. Triele brüten in Gegenden, die weite Sicht ermöglichen. Die Eier werden in eine einfache Mulde gelegt und von beiden Geschlechtern bebrütet. Dabei hält der gerade nicht brütende Partner Wache. 24 Stunden nach dem Schlüpfen verlassen die Jungen das Nest. Nur wenige Tage werden sie von den Eltern gefüttert, danach suchen sie sich unter Anleitung der Eltern selbständig ihre Nahrung.

Die Vernichtung ihrer Habitate und ihre Umwandlung in Weideland und Ackerflächen haben dort ihren Bestand gefährdet, besonders der eingeführte europäische Fuchs verhindert bei diesem Bodenbrüter eine Erholung der Bestände. In Stadtnähe fallen sie Hunden und Katzen zum Opfer. Weiterhin spielt eine Vergiftung durch Insektizide und Pestizide eine Rolle. (Die augenblickliche Populationsgröße schätzt man auf ca. 15.000 Individuen.)

Eine sehr ähnliche Art - Esacus neglectus = Beach Stone-curlew - mit einem noch kräftigeren Schnabel kommt an den Stränden des tropischen Australiens vor, wo diese Art nachts Strandkrebse erbeutet.


Fototipp:
Wir haben diese Tiere am Strand des Campingplatzes Ellis Beach (nördlich von Cairns), im Ort Bramston Beach und in den Parkanlagen des kleinen Ortes Seaforth in der Nähe Cape Hillsboroughs (Bilder) entdecken und fotografieren können. (Man bemerkt sie am leichtesten in Parkanlagen, da diese gut einsehbar sind, und am späten Nachmittag, da die Tiere dann schon unruhiger und bewegungsfreudiger sind.)

Triel, ein getarnter Bodenbrüter
Langschwanz-Triel ( Burhinus grallarius = Bush Stone-curlew) ist durch die Gefiederfärbung gut vor Feinden getarnt -- Foto: M.+K.Thiele