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Carnarvon Gorge NP, Amphitheatre, eine beeindruckende enge Schlucht
Carnarvon Gorge NP, Amphitheatre, eine beeindruckend enge Schlucht

Carnarvon Gorge mit der beeindruckenden Schlucht Amphitheatre:

Einer der vielen Seitenschluchten wird Amphitheatre genannt.

Nach ca. 4,5km auf dem Hauptwanderweg überqueren wir den Bach und steigen in einem engen Seitental zwischen Fächerpalmen und Baumfarnen eine Reihe von Stufen bergan. Der Weg endet vor einer steilen Felswand, an ihrem Fuße ein kleiner Tümpel und für erschöpfte Wanderer eine Bank. In der Felswand befindet sich ein schmaler Schlitz. Eine bequeme Treppe führt seit einigen Jahren hinauf.
Düsternis umgibt uns, als wir durch den schmalen Spalt gehen, zu unseren Füßen fließt ein karges Rinnsal. Links und rechts können wir gleichzeitig die steil nach oben ragenden Felswände mit den Händen greifen. Plötzlich weitet sich der Schlitz zu einer weiten Höhlung. Gedämpftes Licht ermöglicht einigen Schattenpflanzen ein kümmerliches Leben. Rundherum um uns ca. 30m hohe Felswände, die senkrecht aufragen. Einen schlitzförmigen Streifen des Himmels können wir sehen. Durch diese Öffnung scheint die steil am Himmel stehende Mittagssonne. Nur in einer Ecke der Höhlung werden die Pflanzen von der Sonne beschienen. Stille umgibt uns. Wir wagen nicht zu sprechen, um die Stille nicht zu stören.
Beeindruckend! Einmalig!

Carnarvon Gorge, Eingang zum Amphitheatre
Carnarvon Gorge, Zugang zum Amphitheatre, einer beeindruckenden Seitenschlucht

Entstehung der Schlucht Amphitheatre:

Auch diese Schlucht ist das Ergebnis der unerbittlichen Arbeit von fließendem Wasser in Zeiträumen von Jahrtausenden.
Nach heftigen Regenfällen floss das Oberflächenwasser durch Risse im Precipine Sandstein senkrecht nach unten bis zu der Wasser undurchlässigen Tonstein-Schicht, wo es waagerecht weiterfloss. Auf seinem Weg riss der Wasserstrom Teile des weichen Sandsteines mit sich. In langen geologischen Zeiträumen wirkte sich die Erosionskraft des Wassers immer stärker aus, die Spalten wurden immer breiter, immer mehr Sand wurde durch den Schlitz nach außen befördert. Der Zwischenraum zwischen zwei dicht neben einander liegenden Spalten wurde zunehmend wegerodiert, so dass zum Schluss eine Schlucht entstanden ist. Eine Schlucht, die einzigartig und beeindrucken in ihrer Form ist.

Fototipp:
Das obere Bild wurde mit einem extremen Weitwinkel gemacht. Steht solch ein Objektiv nicht zur Verfügung, so könnte man ein Panorama-Foto aus mehreren Fotos von genau demselben Standpunkt aus am Computer zusammensetzen.
Auch HDR-Aufnahmen würden sich lohnen, um die großen Helligkeitsunterschiede zu meistern. Nur müsste man dann ein Stativ mitgeschleppt haben, was ich natürlich nicht gemacht habe.
Die relativ ausgeglichene Belichtung über das gesamte Bild hinweg ohne große Bereiche, die ohne Details im Schwarzen versinken, habe ich am Computer bei der Entwicklung des RAW-Formates erreicht. Die Belichtung habe ich dabei durch punktförmiges Messen in Bereichen mittlerer Helligkeit ermittelt.

Carnarvon Gorge, Amphitheatre
Carnarvon Gorge, zum Amphitheatre gibt es nur einen schmalen Zugang (links im Bild)