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Honigmyrte, Wiry Honeymyrtle = Melaleuca filifolia (?)

Wildblumen-Blüte in Westaustralien:

Die Wildblumen stehen zwischen Perth und Port Hedland im August und September in voller Blüte. Es lohnt sich, von dem North West Coastal HWY herunter zu fahren und in eine der kleinen geschotterten oder sandigen Seitenwege zu fahren, um sich an den z.T. bizarr geformten Wildblumen-Blüten zu erfreuen. Besonders für den Fotografen ist das ein Genuss. Viele der Blüten sind aber so kräftig in den Farben, dass man auf eine Sättigung der Farben beim Fotografieren oder Entwickeln der Fotos verzichten sollte.

Wiry Honeymyrtle = Melaleuca filifolia

Die Honeymyrtle (großes Bild oben) gehört zu den Myrtengewächsen, die in verschiedenen Wuchsformen vorkommen. Bei Bäumen spricht man von Papierrindenbäumen (Paperbarks), während Buschformen unter dem Namen Honeymyrtle zusammengefasst werden.

links: Scarlet Feather Flower = Verticordia grandis, rechts: Hairy claw flower = Calothamnus hirsutus

Scarlet feather flower = Verticordia grandis (Myrtaceae)

Als der Namensgeber dieser Pflanze sie in den Dünen entdeckte, war er von ihrer Schönheit so beeindruckt, dass er dieses in dem wissenschaftlichen Namen zum Ausdruck brachte: großblütige Änderin des Herzens, nach der Göttin Venus, die so schön gewesen sein soll, dass sie mit einem Blick ihrer Augen die Herzen der Menschen ändern konnte.

Es ist ein 1 bis 2m Meter hoher Strauch, der nur in einem kleinen küstennahen Bereich zwischen Perth und Geraldton auf sandigem Boden vorkommt. Dieser Strauch ist bestens an die immer wieder kehrenden Buschbrände angepasst. Der unterste Teil des verholzten Stammes ist stark verdickt, enthält eine große Menge Reservestoffe und besitzt viele schlafende Knospen (man spricht von einem Lignotuber). Da er sich unter der Erdoberfläche befindet, wird er durch ein Feuer nicht zerstört und die Pflanze kann danach wieder neu austreiben.

Der Strauch ist durch die dicken kreuzweise gegenständig angeordneten stängelumfassenden Blätter auch außerhalb der Blütezeit interessant, aber seine Attraktivität wird noch besonders durch die blutroten Blüten gesteigert*. Die Kelchblätter - normalerweise grün gefärbt - sind am Rand ausgefranst und genauso gefärbt wie die tiefroten Blütenblätter, die zu einer kurzen Röhre verschmolzen sind. Trotz der scheinbar rein roten Blüten wird die Feather Flower von Insekten bestäubt. (Man kann wohl annehmen, dass ähnlich wie bei unserem Klatschmohn die Blütenblätter zusätzlich ultraviolettes Licht reflektieren, das wir Menschen zwar nicht sehen, aber die bestäubenden Insekten.)

* Die Blüten am natürlichen Standort sind so tief rot, dass bei der Entwicklung des Bildes ein Problem darin besteht, Unterschiede im Rot zu schaffen.

Hairy Claw Flower = Calothamnus hirsutus (Myrtaceae)

Dieser Busch der Myrtengewächse kommt ebenfalls in einem engen Bereich auf küstennahen sandigen Ebenen wenig südlich von Perth bis nach Geraldton vor.

Der Entdecker sprach von einem schönen Busch (griechisch: kalos =schön, thamnos = Busch) weil die langen fast nadelförmigen Blätter noch während der sommerlichen Trockenzeit kräftig grün gefärbt waren, so gut sind sie an monatelanger Trockenheit angepasst. Am Grunde befinden sich Haare, deswegen der Artname "hirsutus".
Nicht die verkümmerten Blütenblätter locken Bestäuber an, sondern die zu einer Röhre angeordneten - aber nicht miteinander verwachsenen - rot gefärbten Staubblätter. (Diese ähneln angeblich Klauen, deswegen der englische Namen Claw Flower (engl.: claw = Klaue).
Wenn Nektar saugende Vögel den Nektar am Grunde der Blüte erreichen wollen, werden Pollenkörner auf den Kopf der Nektarfresser deponiert, so dass beim nächsten Besuch einer Blüte diese bestäubt werden kann.

links: Yellow Tailflower = Anthocercis littorea, rechts: Old Man´s Beard = Clematis linearifolia

Yellow Tailflower = Anthocercis littorea

Diese Art gehört einer Gattung aus dem Bereich der Nachtschattengewächse (Solanaceae) an, die endemisch in Australien ist. Es ist ein stark verzweigter Busch mit sitzenden meist fleischigen unbehaarten Blättern. Er kommt im Südwesten Australiens auf kalkhaltigem Sanden vor, besonders nach Buschbränden ist er häufig zu sehen.

Old Man´s Beard = Clematis linearifolia:

Zu der Gattung Clematis werden weltweit ca. 300 Arten gezählt. Wegen des attraktiven Aussehens der Blüten und der Früchte werden viele Arten und deren Bastarde in Gärten angepflanzt. In den kalkreicheren Dünen Südwest-Australiens kommen zwei sehr ähnliche Arten vor (C.linearifolia und C. pubescens), die beide endemisch in Australien sind. Wegen der etwas unterschiedlichen Blütezeit bastardieren sie nicht miteinander. Es sind kletternde Sträucher, die besonders in der Nähe von Teichen, in Senken im Bereich der gefestigten tertiären Dünen vorkommen.

links: ???? rechts: Spider Net Grevillea = Grevillea preissii

Spider Net Grevillea = Grevillea preissii (Proteaceae)

Grevilleen - sie sind in Australien endemisch - gehören zu den Proteaceae, die auf die Südhalbkugel beschränkt sind. Die meisten Arten kommen in Australien und Südafrika vor. Sie gehören zu den ursprünglichsten zweikeimblättrigen Blütenpflanzen und sind schon vor dem Zerfall des Südkontinentes Gondwana entstanden.
Diese Spider Net Grevillea ist ein niedriger Strauch, der in den küstennahen Gebieten des südlichen Westaustraliens vorkommt. Die Blätter sind in nadelähnliche Zipfel aufgeteilt, wodurch deren Verdunstungsoberfläche stark eingeschränkt ist. Die relativ kleinen Blüten sind zu hängenden Blütentrauben vereinigt. . Die einzelnen Blüten bestehen nur aus vier Blütenblättern (sogenannte Tepalen, da keine Differenzierung zwischen Blüten- und Kelchblättern vorhanden ist), die Staubblätter sind mit ihnen weitgehend verwachsen. Nur der Griffel mit der Narbe ragt weit aus der Blüte heraus.
Das reine Rot der Blüten weist schon darauf hin, dass sie Nektar saugenden Vögel (Honeyeater) als Bestäuber anziehen.

Flammen-Grevillea (Flame Grevillea = Grevillea eriostachya)

Die spektakuläre Flammen-Grevillea (siehe großes Foto unten) schmückt die Heiden und Wegränder im mittleren Westaustralien bis zum südlichen Northern Territory. Sie gedeiht am besten auf gut drainierten Böden in der prallen Sonne in Gebieten mit heißen und trockenen Sommern und warmen feuchten Wintern. Diese Pflanze toleriert Trockenheit und Dürre und verträgt sogar Frost, der besonders in manchen Wüstengegenden im Winter auftreten kann.

Es ist ein ca. 2m hoher Busch mit großen Blütenständen, die über das Blattwerk hinausragen. Durch die langen nadelförmigen Blätter ist die Verdunstungsoberfläche eingeschränkt, so dass die Pflanze Trockenheit gut übersteht. Die Blüten produzieren große Mengen an Nektar, wodurch Nektarvögel als Bestäuber angezogen werden. Früher haben sogar die Aborigines am frühen Morgen die Blütenstände gesammelt, um sich am Honig der Blüten zu erfreuen.

Weitere Wildblumen in den westaustralischen Heiden

Flammen-Grevillea (Flame Grevillea = Grevillea eriostachya)