pfeil-lipfeil-obpfeil-re
Rotnackenwallaby = Red-necked Wallaby im Wollemi NP
Rotnacken-Wallaby = Red-necked Wallaby in typischer Haltung

Unterschiede Känguru - Wallaby:

Die Pflanzenfresser Australiens und Neuguineas, die nach dem Typus Känguru gebaut sind, d.h. auf den Hinterbeiden springen, fasst man in der Familie der eigentlichen Kängurus (Macropodidae) zusammen. Nur mit geringfügigen anatomischen Änderungen sind sie an ganz verschiedene Ökosyteme / ökologische Nischen angepasst.

Nicht nur die langen kräftigen Hinterbeine und die kurzen Vorderbeine, die die hüpfende Fortbewegung ermöglichen, kennzeichnen diese Gruppe von ca. 60 Tierarten aus dem Bereich der Beuteltiere. Sie sind alle Pflanzenfresser, d.h. sie haben ein Gebiss, das dem der Unpaarhufer und Paarhufer ähnelt, und einen gekammerten Magen, der in anatomischer und funktioneller Hinsicht dem der Wiederkäuer ähnelt. Beide Organe sind angepasst an die Verarbeitung pflanzlicher Nahrung. Diese Merkmale sind unabhängig von denen der Wiederkäuer entstanden, es ist eine analoge Ähnlichkeit. Daraus kann man also keine nähere Verwandtschaft schließen. (Gebiss und Magen der Kängurus)

Es gibt unter diesen Arten aber große ökologische Unterschiede. Die anatomischen Änderungen, die die dazu notwendigen Anpassungen ermöglichen, sind nur gering. Sie betreffen hauptsächlich Größe und Gewicht der Tiere, die Längenverhältnisse der Gliedmaßen, die Größen der Krallen und Ballen. All diese Tierarten konnten nicht wegen der optimalen Anpassung, sondern wegen der Konkurrenzarmut auf diesem Kontinent überleben.

Eigentlich ist dieser Känguru-Typus eine evolutionäre Entwicklung an weite, wasserarme offene Landschaften (siehe Fortbewegung bei Kängurus). Einige Arten kommen aber im Dickicht von Wäldern (Wallabys), andere in Regenwäldern (Filander = Pademelon), andere an Felshängen (Felskängurus) und andere sogar auf Bäumen vor (Baumkänguru).

Rote Riesenkängurus sind angepasst an die offenen Ebenen des trockenen Inlands.
Das Westliche und das Östliche Graue Riesenkänguru zieht etwas feuchtere Wälder und Buschland vor. Ihre Verbreitung überlappt sich mit dem des Roten Kängurus. Die Grauen Riesenkängurus sind die am häufigsten beobachteten Arten Australiens.

Wallaby ist eine übliche Bezeichnung für die Tierarten, die kleiner und leichter als Kängurus sind, deren Vorderbeine verhältnismäßig länger, deren Hinterbeine kürzer sind als die der größeren Verwandten. Wenn sie sich aufrichten, behalten sie meist ihren gebogenen Rücken bei.
Prinzipielle anatomische Unterschiede zwischen Wallabys und Kängurus gibt es nicht. Als Hilfsmittel zur Differenzierung hat man einfach das Gewicht angenommen. Alle mittelgroßen Tierarten dieser Beuteltiere, die weniger als 25kg wiegen, nennt man Wallaby.

Diese Wallaby-Arten sind Anpassungen an mehr oder weniger dichtes Unterholz des Waldes. Erst am späten Nachmittag kommen sie aus ihren Tagesverstecken im Wald auf offenes Grasland heraus, um zu grasen. So ist z.B. das Rotnacken-Wallaby (siehe Fotos) weit verbreitet im kühleren Waldland von NSW, Victoria und dem Süden von Queensland, das Hübschgesichtwallaby in den Wäldern von Queenslands Osten, während das Flinkwallaby im tropischen Norden Australiens vorkommt.

Wallaroos oder Bergkängurus sind ebenfalls mittelgroß, sie bevorzugen dagegen steiniges Land mit Felshängen.

Felskängurus sind noch stärker an das Leben in Bergen mit Felshängen und Felskliffs angepasst.

Baumkängurus klettern in den Bäumen des tropischen Regenwaldes.

Die einzige Chance, diese Tiere beobachten zu können befindet sich im Atherton Tableland bei einer ehemaligen deutschen Tierpflegerin, die eine kleine - nicht ganz billige - Pension, die Lumholtzlodge, unterhält (9911 Kennedy HWY, Upper Barron, zwischen Atherton und Ravenshoe gelegen. Sie päppelt verletzte Tiere wieder auf, die nach der Freilassung ab und zu ihre alte Pflegerin besuchen kommen.

Filander = Pademelons leben im Regenwald. Ihre geringe Größe ermöglicht das Leben im dichten Unterbewuchs des Waldes.

Rotnacken-Wallaby hält sich tags im Dickicht des Waldes auf
Tags hält sich das Rotnacken-Wallaby im Dickicht des Waldes auf.