Kookaburra, Lachender Hans
(Dacelo novaeguineae = Laughing Kookaburra)
Welcher Reisender durch die Eukalyptus-Wälder des östlichen Australiens lässt sich nicht durch das weit schallende Lachen des Kookaburras oder "Lachenden Hans", wie er auch typischerweise auf Deutsch heißt, beeindrucken?
Hauptsächlich in der Morgen- und in der Abenddämmerung lässt er seinen Ruf erschallen, antwortet anderen Tieren seiner Familiengruppe oder denen eines benachbarten Reviers. Der Ruf fängt leise an und endet in einem weit schallenden, fast hysterischen keckernden Gelächter. Mit diesen Rufen markiert und verteidigt die Gruppe ihr Revier. Eine Steigerung erfährt dieses Gelächter noch, wenn zwei Paare von Kookaburras um die Abgrenzung ihrer Reviere kämpfen.
Er bevorzugt kleinere Reviere im offenen Eukalyptus-Wald, in denen genügend alte Bäume zum Brüten stehen und eine genügende Anzahl offener Flächen, die ausreichen, um Beute zu machen.
Beutefang und Ernährung der Kookaburras:
Der Kookaburra ist der Welt größter Eisvogel, der es aber nicht auf Fische in Gewässern abgesehen hat, sondern auf allerlei kleinere Tiere wie Insekten und deren Larven, Mäuse, kleinere Schlangen oder andere kleinere Vögel.
Diese Vögel sind Ansitzjäger, d.h. sie sitzen auf einer Warte und beobachten genauestens ihre Umgebung (Bild oben). Bei der kleinsten Bewegung einer Beute starten sie urplötzlich zum Sturzflug und packen mit dem großen Schnabel zu. Meist kehren sie zu ihrem Ansitz zurück, wo sie kleinere Beute mit dem Schnabel zerquetschen. Größere Beutetiere, wie z.B. Mäuse, werden quer in den Schnabel genommen und auf Äste oder Steine geschlagen, so dass diese dadurch nicht nur getötet, sondern ihnen auch alle Knochen gebrochen werden, ehe sie mit einem Ruck Kopf voran verschlungen werden.
Manche der Tiere haben sich Camping- und Picknickplätze in Nationalparks als Jagdrevier ausgesucht und sich als geschickte "Diebe" etabliert. Von einem Ansitz aus beobachten sie das Treiben der Menschen beim Essen oder Grillen, häufig mit seitlich gewendetem Kopf, scheinbar ohne das "Objekt der Begierde" anzupeilen. Urplötzlich, in einem Augenblick der Unachtsamkeit des menschlichen Opfers starten sie zum Sturzflug und stehlen das Fleisch von seinem Teller oder sogar vom heißen Gasgrill - zur Schadenfreude der nicht Betroffenen. (Für die Tiere ist es aber nicht gut, sich nur auf diese Art zu ernähren, denn dieses Fleisch enthält zu wenig Calcium. Deshalb werden sie in Zoos häufig mit toten Küken oder Mäusen gefüttert.)