Ein uraltes riesiges Krokodil
Ein riesiges Leistenkrokodil versucht nach dem Futter zu springen.

Energiehaushalt bei Krokodilen - Regelung der Körpertemperatur:

Krokodile wachsen ständig bis zu ihrem Tod, mit wachsendem Alter aber immer langsamer. Deswegen sind die ältesten Tiere die schwersten und längsten, wobei manche Zahlenangaben über Länge und Alter großer Krokodile aber wohl übertrieben sind. Gleichwohl ist das Leistenkrokodil das größte Krokodil der Welt und kann 7m Länge und ca. eine Tonne Gewicht und ein Alter von bis zu 70 Jahren erreichen. (Angeblich soll das unten gezeigte Leisten-Krokodil sogar ein Alter von 80 Jahren haben.)

Sie sind außerordentlich sparsame Nahrungsverwerter und kommen mit wenig Nahrung aus. Säugetiere benötigen ca. 80% der durch die Nahrung aufgenommenen und durch die Verbrennung freigesetzten Energie zur Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur, also zum Aufheizen ihres Körpers. Krokodile sind zwar faktisch auch gleichwarm, erreichen dieses aber durch ihr Verhalten. Wenn die Körpertemperatur sinkt, sonnen sie sich, nehmen also die Wärme der Sonnenstrahlung auf, bis das Optimum erreicht ist. Erst danach können sie wieder im Wasser auf Jagd gehen. Da sie aber keine ausreichende Wärmeisolation des Körpers haben, verlieren sie dort wiederum schnell ihre Körperwärme.

Die geringeren "Betriebskosten" ihres Körpers ermöglichen ihnen das Überstehen relativ langer Hungerzeiten und ein Auskommen mit geringen Nahrungsmengen. Ein großer Teil der Nahrung kann also in Körpermasse umgewandelt werden. Sie können aber nicht jederzeit auf Jagd gehen und ihre Verbreitung ist sehr begrenzt. Dort, wo es nicht heiß genug ist, können sie nicht leben, in Grenzbereichen erreichen sie nicht die volle Größe. Deswegen kommen sie in Australien nur in den tropischen Gegenden vor, wobei z.B. die Tiere, die im Daintree River in Queensland leben, schon zum Grenzbereich gehören - sie werden dort "nur" ca. 4 1/2 m lang.

Deswegen kann auch das unten gezeigte Krokodil überleben. Es ist so alt, dass seine Zähne nicht mehr erneuert werden. Der Nahrungsbeschaffung hat der "Guide" übernommen durch die tägliche Fütterung auf einer Bootsfahrt. Auch die Hornschichten werden kaum noch erneuert, so dass sich darauf Algen (grüne Färbung) ansiedeln konnten. Dieses Krokodil würde also unter natürlichen Bedingungen nicht mehr am Leben sein.
Aus Werbegründen hat dieses Krokodil den beeindruckenden Namen "Brutus" erhalten.

Aber es ist auch wirklich beeindruckend, wenn beim Füttern dieser Koloss gegen die Bordwand kracht.

Regelung der Körpertemperatur bei Krokodilen

Krokodile als gefährliche Jäger (Jagdverhalten):

Alle Zähne haben die gleiche Form und die gleiche Aufgabe: Sie entwickeln sich in Höhlen des Kiefers (Alveolen), haben eine konische Form und dienen nur dem Greifen und Festhalten der Beute. Ein Zerteilen großer Tiere in einzelne schluckbare Bissen ist damit nicht möglich. Durch die fehlende Differenzierung ist wohl auch die ursprüngliche Eigenschaft der Zähne, sich ständig erneuern zu können, erhalten geblieben. Erkennbar ist auch die Anordnung der Zähne. Ober- und Unterkieferzähne bilden ungefähr eine Linie und greifen abwechseln ineinander. Der vergrößerte Unterkieferzahn - es ist der vierte - passt in eine Einkerbung des Oberkiefers, ein Charakteristikum der echten Krokodile.

Uralte Krokodile ersetzen ihre Zähne nicht mehr
Ein Methusalem-Krokodil ("Brutus") erneuert seine Zähne nicht mehr