Purpurhuhn(Purple Swamphen = Porphyrio porphyrio) als Sumpfbewohner
Verwandt ist das Purpurhuhn mit unserem Teichhuhn, es wirkt auch wie die vergrößerte und verschönerte Ausgabe. Auch im Verhalten ähnelt das Purpurhuhn dem Teichhuhn, bei Aufregung, z.B. bei Störung hebt es ebenfalls den Schwanz und zeigt das weiße Untergefieder.
In Europa, im Süden der iberischen Halbinsel kann man das seltene Huhn auch finden, nur lebt es hier versteckt im dichten Röhricht. In Australien dagegen haben wir es am Rand von vielen Billabongs und Sümpfen gesehen (z.B im Royal NP (NSW) auf dem Hacking River in der Nähe von Audley oder im Hasties Swamp NP bei Atherton in Queensland).
Ein Besuch des letzteren relativ unbekannten temporären Sumpfes ( ausgeschildert von der Straße Atherton-Heberton) lohnt sich zumindest während des Beginnes der Trockenzeit. Große Anzahlen von Enten (Plumed Whistling-Ducks) und Spaltfußgänsen (Magpie Geese) sammeln sich dort zu dieser Zeit, zusätzlich benutzen Kraniche ( Sarus Cranes und Brolgas) das Gewässer zum Schlafen.
Ein Aufenthalt in der Beobachtungshütte während der Dunkelheit ist ein unvergessliches Ereignis: das Wispern der Enten und das Schnattern der Gänse wird ab und zu vom Trompeten der Kraniche überlagert.)
Schlangenhalsvogel, Darter. Links: beim Trocknen des Gefieders, rechts: eine Atempause zwischen den Tauchgängen
Schlangenhalsvogel (Darter = Anhinga novaehollandiae) - ein perfekter Fischjäger:
Überall auf Binnengewässern und geschützten Meeresabschnitten (d.h. ohne nennenswerten Wellengang) von Australien kann man auf diesen charakteristischen Fischjäger treffen. Meistens sieht man ihn, wie er auf einem Ast oder einem abgestorbenen Baumstamm über dem Wasser sein Gefieder trocknet.
Er ist wie der verwandte Kormoran an höchst effektiver Fischjäger. Auf dem Wasser schwimmend sinkt er stark ein. Die Luftsäcke der Lunge sind nur schwach ausgebildet, sein Gefieder ist nicht wasserabstoßend. Verringert er weiter noch die Atemluft in den Luftsäcken und drückt durch Anpressen der Flügel die Luft aus dem Gefieder, so sinkt er langsam so weit unter Wasser, dass nur noch sein Kopf und ein Teil des Halses wie ein Sehrohr eines U-Bootes aus dem Wasser herausschauen (siehe mittleres Foto rechts) oder dass er ganz abtaucht. Die Beine sind sind weit hinten eingelenkt, die Füße sind mit Schwimmhäuten versehen. Die kurzen breiten Flügel sind angepasst an das Tauchen, ermöglichen aber auch noch einen anstrengenden Flug.
Jagdmethode des Schlangenhalsvogels:
Während er unter Wasser mit den weit hinten eingelenkten Füßen rudert, ist der Hals weit vorgestreckt. Sieht er einen größeren Fisch, so bleibt der Kopf an der Stelle stehen, um den Fisch weiter fixieren zu können. Den gesamten Rumpf schiebt er vorsichtig weiter vor, während sich der Hals S-förmig zurückbiegt. Im geeignetern Moment schießt er blitzschnell den Kopf vor und spießt die Beute mit seinem langen spitzen Schnabel auf.
Aber um den Fisch verschlucken zu können, muss der Vogel eine höchst anspruchsvolle Technik lernen. Manch junger Schlangenhalsvogel lernt das nie und muss dann verhungern.
Er muss den gespeerten Fisch, der ihm den Schnabel zuklemmt, durch einen Ruck de Kopfes in die Luft schleudern und ihn beim Herunterfallen wieder so mit dem Schnabel auffangen, dass er Kopf voran verschlungen werden kann. Ist der Ruck zu kräftig, so fällt der Fisch ins Wasser und geht verloren, ist er zu schwach, so löst der Fisch sich nicht und die Schnabelsperre bleibt bestehen.
Nach einer erfolgreichen Jagd kann der Schlangenhalsvogel nicht sofort zu seinem Brutplatz fliegen. Das Gefieder ist noch nass und der Vogel dadurch zu schwer für einen längeren Flug. So muss er erst einmal eine ganze Zeit sein Gefieder mit ausgebreiteten Flügeln in der Sonne trocknen lassen.
Für die perfekte Anpassung an die Unterwasserjagd muss der Vogel also immer wieder diese Trocknungsphasen in Kauf nehmen.
