Gurrandalng
Walk im Keep River National Park:
Unvergesslich
ist eine Wanderung durch die dramatische Landschaft des Gurrandalng
Walks. Stark erodierte Berge aus roten Sandsteinen und Konglomeraten,
dazwischen goldgelbes Spinifex-Gras und grüne Baumsavanne.
Ein Labytinth aus rotem Stein, goldgelbem Gras und grünen
Bäumen. Fast unwirklich, fantastisch am späten Nachmittag
bei tiefstehender Sonne.
Die stark erodierten Bergzüge sind uralt, ihr Erosionsschutt
ist in den weiten Ebenem abgelagert worden und nicht durch
Flüsse abtransportiert worden. Der Sandstein aus sehr
feinem Material lässt darauf schließen, dass diese
Schichten als Meeresablagerungen fern der Küste entstanden
sind, die dazwischen gelagerten Konglomerate lassen auf eine
Zeit schließen, in der dieses Gebiet nah der Küste
lag.
Die
Wanderung beginnt am gleichnamigen Camp und ist gut ausgeschildert.
Informationstafeln weisen auf geologische und biologische
Besonderheiten hin. Auch auf dieser Wanderung sollte man die
Startzeit so wählen, dass man einerseits eine tief stehenden
Sonne hat und andererseit noch bei Helligkeit wieder im Camp
ist. Wir sind knapp 1 1/2 Stunden vor Sonnenuntergang gestartet
und waren trotz des vielen Fotografierens noch gerade rechtzeitig
zurück.
Diese Wanderung ist ein "Fest für Fotografen",
hier kann jeder schöne Bilder machen.
Fächerpalmen (Livistona) im semiariden Gebiet des Keep River Nationalparks:
Nur an geschützten Stellen am Fuße von Klippen kommen Fächerpalmen (Livistona spec.) vor, an Standorten, wo etwas mehr Regenwasser zusammenfließt. Eigentlich gehören diese Palmen zu einer Gruppe, die in deutlich feuchteren Gebieten z.B. an Flussufern wachsen.
Bisher hatte man angenommen, dass diese Fächerpalmen Überreste eines einstmals riesigen Urwaldes waren, der ganz Australien
bei einem deutlich feuchteren Klima bedeckte. Damals - während der Gondwana-Zeit - konnten Palmen hier wachsen. Als es später
trockener wurde, schrumpfte der Urwald, einzelne isolierte Palmen-Bestände konnten überleben.
Für die völlig isoliert wachsenden Fächerpalmen des Palm Valleys (in der Nähe von Alice Springs) ist ihr
Ursprung nun geklärt worden. Der nächste Standort von einer Livistona-Art kommt mehr als 1000km weiter nördlich am
Roper River (Elsey NP) vor.
Genetische Untersuchungen zeigen, dass die Unterschiede der DNA der voneinander getrennten Arten der Fächerpalmen in Australien
nur gering sind. Durch Aufstellung einer sogenannten "molekularen Uhr" konnte man den Trennungszeitpunkt der Arten
auf die Zeit vor 15.000 bis 30.000 Jahre festlegen.
Das spricht gegen die Erklärung, dass diese Populationen von Fächerpalmen Überbleibsel der Gondwana-Zeit sind, den diese liegt
viel weiter zurück - mehr als 60 Millionen Jahre.
Die Samen verbreiten sich entlang von Flüssen. Der Finke- und der Roper River gehören aber zu ganz verschiedenen Flussgebieten,
die keine Verbindung zueinander haben.
Auch Tiere können diese Samen nicht über diese großen Strecken verbreiten, denn ca.24h nach dem Fressen der Früchte scheiden sie
die Samen schon wieder aus.
So muss man annehmen, dass Aborigines es waren, die Samen auf ihre Wanderschaften mitgenommen und in semiariden Gebieten
an geeigneten Stellen ausgesät haben. Diese Erklärung wird noch unterstützt, dass Aborigines diese Palmen nutzen:
die faserige Rinde gebrauchen sie zur Herstellung von Körben und Schnüren, Teile der Pflanze sind essbar.