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Bergkänguru oder Euro - eine besondere Känguru-Art - im Abendlicht
Bergkänguru oder Euro - eine besondere Känguru-Art - im Abendlicht

Bergkänguru oder Euro - eine Anpassung an trockene felsige Berghänge:

Fährt man in der letzten Stunde vor Sonnenuntergang auf den Wegen des Cape Range NP´s, so findet man alle 100m ein Tier einer ganz speziellen Känguru-Art: das Bergkänguru oder Common Wallaro, hier auch Euro genannt. In der Größe und im Gewicht liegt es zwischen dem eines Kängurus und dem eines Wallabys. Erkennbar ist es an den großen Ohren und der unbehaarten Schnauzenspitze. (Nur ganz im Norden der Halbinsel jenseits des Visiter Centers kann man auch auf Rote Riesenkängurus stoßen.)

Auf Grund der isolierten Lage Australiens konnten die Kängurus als Grasfresser viele ökologische Nischen besetzen. Entsprechend weit gefächert ist die Artenvielfalt. Interessant ist nur, dass die anatomischen Unterschiede nicht ins Auge fallen, vom Leben auf den Bäumen bis zum Leben in der ebenen Steppe oder dem Dickicht des Regenwaldes ist der Typus "Känguru" gleich geblieben.

Eine Anpassung an trockene (semi-aride) felsige Berghänge ist das Bergkänguru (Common Wallaroo). Es kommt in fast allen Regionen Australiens vor, hauptsächlich dort, wo trockenes felsiges Gelände mit Steilhängen, Höhlen oder Überhängen, die Schutz vor der extremen Tageshitze bieten, vorhanden sind. Allerdings ist die Kletterfähigkeit nicht so hoch wie die des Felskängurus.

Wegen der weiten Verbreitung haben sich unterschiedliche geografische Rassen entwickelt, die verschieden benannt werden: Im Osten auf den Hängen der Great Dividing Range das Eastern Wallaroo,Sein Fell ist lang, unordentlich und dunkelgrau. Im Westen kommt eine Rasse vor mit kürzeren Haaren und rötlichem Fell, es ist unter dem Namen Euro bekannt (siehe Bild oben).

Zusätzlich haben wir es bei dieser Art mit großen Unterschieden zwischen Männchen und Weibchen zu tun (Biologen sprechen von Sexualdimorphismus). Die Männchen sind deutlich größer und muskulöser und können durchaus dreimal so viel wiegen wie ein Weibchen. Sie konkurrieren miteinander um die Gunst der Weibchen. Gerade die großen Männchen tolerieren keine kleineren in ihrer Nähe und in der Nähe von Weibchen, die sich im Östrus befinden.

Meist sieht man Euros allein am Abend am Fuße der Berghänge grasen, sie sind Einzelgänger, es sei denn, es ist eine Mutter mit ihrem Heranwachsenden.

Wie bei anderen Känguru-Arten kommt auch bei den Bergkängurus eine "verzögerte Geburt" vor: der Embryo entwickelt sich eine Zeit lang nicht weiter, wenn die augenblicklich herrschenden Lebensbedingugen zu schlecht sein sollten.

Bergkänguru beim Fressen von hartem trockenen Gras

Springen der Bergkängurus = Euros

Bild unten: Ein Bergkänguru beim zweibeinigen Springen. Es ist gerade auf den Hinterbeinen gelandet und im Fußgelenk(!) leicht eingeknickt, wobei die mächtig entwickelten Achillessehnen deutlich erkennbar werden..

Kängurus haben ihre Hinterbeine zu Sprungfedern umgebaut. Beim Absprung schnellt ein Känguru mit beiden Beinen gleichzeitig vom Boden ab, schwingt sie weit vor und setzt sie weiter voraus wieder auf. Die Aufprallenergie ist aber so hoch, dass normal gebaute Beine brechen würden. Bei den Kängurus werden die Hinterbeine beim Aufprall in den Gelenken eingeknickt und Organe mit elastischen Eigenschaften fangen diese Kräfte ab. Das sind im Wesentlichen die Sehnen - besonders die Achillessehne -, die wie ein Bungee-Band gedehnt werden können. Danach ziehen sich die Sehnen zusammen, geben die gespeicherte Energie ab und sorgen dafür, dass die Beine sich wieder strecken, wodurch der Körper des Tieres sich vom Boden zum nächsten Sprung abhebt.
Auch der Mensch kann durch Verwendung von Springstelzen seine Fortbewegung verändern, welche Probleme das mit sich bringt, hat eine Fernsehsendung genügend gezeigt.

Umfassendere Erörterung des zweibeinigen Springens als Fortbewegungsart.

Berg-Känguru beim Springen
Berg-Känguru beim Springen