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Buntwaran, Begattung
Crowdy Bay NP: Buntwaran (Varanus varius = Lace Monitor) - Paarung und Kopulation

Crowdy Bay NP:

Der Crowdy-Bay-Nationalpark liegt im Nordosten von New South Wales und schützt weite Sand-Strände, Kaps und dahinter liegende Dünen, Sümpfe, Heiden und Wälder.

Man erreicht diesen Nationalpark mit seinen einsamen Stränden (Bild unten) am besten von Norden aus über Laurieton. Im nah gelegenen Dunbogan findet man einen schön gelegenen Picknickplatz mit allem Komfort am Ende der Halbinsel ("Camden Head"), im Ortsbereich einen weiteren mit Anlegeplatz für Angler mit einem Fischreinigungsplatz, an dem sich häufig Pelikane aufhalten, die auf Fischreste aus sind.
Die südliche Einfahrt ist nur schlecht geschottert und deswegen nicht empfehlenswert (2008).
Im Nationalpark selbst sind alle Schotterstraßen in einem ordentlichen Zustand.

Es gibt eine Reihe von strandnahen Campingplätzen sowohl im Bereich des Diamond Heads als auch des Crowdy Heads. Die Diamond Head Camping Area wird nicht nur von einem camp host beaufsichtigt, sondern bietet auch den größten Komfort von allen Stellplätzen: WC´s, Kaltwasser-Duschen und kostenlose Gasgrills sind vorhanden.

Alle Camplätze beherbergen Populationen von Grauen Riesenkängurus, die überhaupt nicht scheu sind. Tagsüber liegen sie im Schatten von Bäumen und Büschen, verdauen, käuen wieder und lassen sich nicht von Besuchern stören. Fast muss man schon aufpassen, damit man nicht über sie fällt.

In der Nähe des Diamond Heads liegt die restaurierte Hütte der australischen Schriftstellerin Kylie Tennant, die dort 30 Jahr lang ein einfaches und ungestörtes Leben geführt hat. Ein Leben ohne jeden Komfort.

Pelikan beim Putzen des Gefieders
Pelikan beim Putzen des Gefieders in der Nähe des Angler-Anlandeplatzes von Dunbogen
Crowdy Bay NP, die Hütte der Schriftstellerin Kylie Tennant
Crowdy Bay NP: der langjährige Wohnort der australischen Autorin Kylie Tennant, rechts im anliegenden Staatswald Johns River SF

Fortpflanzung bei Buntwaranen (Varanus varius = Lace Monitor):

An der Kylies Beach Camp Area trafen wir am Anfang November auf mehrere recht aktive Buntwarane, die scheinbar den Waldrand nach Futter absuchten. Ein sehr großes Männchen verscheuchte ein kleineres Männchen nur durch sein Erscheinen. Zu einem Ritualkampf kam es wohl nicht, da der Größenunterschied zu groß war, die Kräfteunterschiede zu eindeutig waren. (Zu unserem Bedauern, denn wir hätten das ja gern beobachtet!)

In Wirklichkeit verfolgte das Männchen ein anderes Ziel. Es folgte unter häufigem Züngeln der Spur eines Weibchens. Waran-Weibchen sondern Pheromone (Duftstoffe mit Signalcharakter) ab, die dem Männchen signalisieren, dass es paarungsbereit ist.

Als das verfolgende Männchen das Weibchen erreichte, legte sich letzteres auf den Bauch und kroch nur langsam weiter. Das Männchen bezüngelte kurz das kleinere Weibchen, bestieg es und legte sich förmlich so auf das Weibchen, dass sich dieses nicht weiter bewegen konnte (siehe Bild oben). Dann kam es zur Kopulation, in dem beide ihre Schwanzwurzeln aneinander legten. Die Einführung des sogenannten Hemipenis in die weibliche Kloake konnten wir aber nicht erkennen.
Während dieser Zeit ließen sich die Tiere nicht stören. Nach einiger Zeit wandte sich das Weibchen aus der Umklammerung und lief in das schützende Unterholz. Das Männchen folgte auf der Spur des Weibchens. Im Schatten des Unterholzes kam es zu weiteren Begattungen.

Einige Wochen später gräbt das Weibchen in Termitennester (meist Baumtermiten) eine Höhle und legt die Eier hinein. Die Termiten schließen danach wieder das Nest, so dass sich die Eier geschützt vor Räubern und bei optimaler Temperatur und Luftfeuchtigkeit entwickeln können. Alternativ legt das Tier die Eier in Baumhöhlen, unter verrottende Baumstämme oder an ähnlichen Plätzen ab. Erst im folgenden Frühjahr schlüpfen die Jungen, können sich aus einem Termitennest aber nicht selbst befreien. Wahrscheinlich ist es die Mutter selbst, die immer in der Nähe bleibt (ihr Aktionsradius ist sowieso nicht so groß) und die geschlüpften Jungen befreit. Eine Fürsorge, die selten bei Reptilien zu finden ist.

Die Jungen leben lange Zeit in den Bäumen, so dass man sie normalerweise nicht entdeckt.

Paarung beim Sandwaran.
Weitere Infos über Warane allgemein und den Buntwaran und über Goulds/Sand-Waran und über das Hassen von Vögeln auf Warane.

Crowdy Bay NP, er schützt weite Strände
Crowdy Bay NP, der Strand im Licht des späten Nachmittags von einem Lookout bei Dunbogan aus gesehen