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Goulds Waran, Sand Monitor
Goulds Waran (Varanus Gouldii = Sand Monitor) im Hattah Kulkyne NP

Goulds Waran (Varanus Gouldii = Sand Monitor, Goulds Monitor)

Goulds Waran kommt in großen Teilen Australiens mit sandigen Untergrund vor, in lichten Wäldern, im Buschland, in Heiden oder Dünen oder in Savannen. Er ist ein grundbewohnender Waran, der noch bei höheren Temperaturen aktiv ist. Er ist außerordentlich schnell, wenn er die erforderliche Körpertemperatur hat, die er - wie alle Reptilien - durch Sonnenbäder erreicht (Bild unten rechts).

Zum Schutz vor dem Wetter wie auch vor Räubern gräbt er große Erdhöhlen oder benutzt die anderer Tiere (z.B. die von Kaninchen). Bei Gefahr flüchtet er, wenn möglich, immer in seinen Bau, aber nie auf einen Baum. Eine unübersichtliche Umgebung kontrolliert er, in dem er sich auf den Hinterbeinen stehend aufrichtet (siehe Bild unten links).

Goulds Waran verschlingt alle Beutetiere, die kleiner als er selbst sind: meist kleinere Reptilien und deren Eier, aber auch kleine Säuger und Insekten. Die meisten Beutetiere erreicht diese Art durch Ausgraben, wobei ihre scharfen Krallen sehr behilflich sind. Auch Aas gehört in ihr Nahrungsspektrum. (Wir beobachteten einmal, wie ein Goulds Waran den gerade von einem Auto überfahrenen von ihm verfolgten Geschlechtspartner anfraß.)

Diese Tiere sind Einzelgänger, nur kurz zur Paarungszeit im frühen Sommer leben Männchen und Weibchen für einige Tage zusammen, das Männchen gräbt in der Nähe der Höhle des Weibchens eine eigene. Manchmal bewohnen sie zeitweise auch den gleichen Bau. Mehrmals am Tag können sie miteinander kopulieren. Für die Eiablage - 5-8 Eier - scharrt das Weibchen eine Grube im warmen Sand aus. Nach dem sorgfältigen Zudecken wird das Gelege sich selbst überlassen Das Gelege und die Jungen werden nicht betreut. Nach dem Schlüpfen müssen auch die Jungen vor größeren Artgenossen auf Bäume flüchten, sonst werden sie gefressen. Im Bundjalung NP (NSW) konnten wir das Paarungsverhalten beobachten.

verhalten des Goulds Waran
Goulds Waran (Varanus Gouldii = Sand Monitor): links: die Umgebung kontrollierend, rechts: sich sonnend.
Flucht von Buntwaran und Goulds-Waran
Flüchtende Warane: Buntwaran (Lace Monitor) flüchtet auf einen Baum,,Goulds Waran flüchtet in ein Erdloch

Buntwaran (Varanus varius = Lace Monitor)

Mit einer möglichen Länge von 2m gehören die Buntwarane zu den größten Waranen Australiens. Normalerweise sind sie dunkelgrau bis bläulich gefärbt mit gelben Punkten oder Bändern (siehe auch ein Foto aus dem Mt Remarkable NP, SA). Der Schwanz ist immer gebändert, wobei die Streifen zum Ende hin immer breiter werden. Große alte Buntwarane dagegen sehen meist dunkelbraun bis grau aus.

Man findet diesen häufig vorkommenden Waran in allen bewaldeten Gebieten im Osten von Australien, von der Kap-York-Halbinsel bis nach Victoria. Sie bewohnen sowohl Baumsavannen wie auch dichte tropische Wälder. Im Süden kommen sie in den bewaldeten Uferstreifen des Murray (z.B. im Hattah Kulkene NP) und des Darling Rivers vor.

Die tagaktiven Buntwarane halten sich häufig am Boden auf (gerade die großen Tiere), mit ihren langen Krallen und den kräftigen Extremitäten erklimmen sie aber auch problemlos Bäume. Bei Bedrohung flüchten sie immer auf Bäume und verharren dort regungslos, um nicht entdeckt zu werden (siehe Bild oben links). Die Nächte verbringen sie in Baumhöhlen. Einige Stunden nach Sonnenaufgang verlassen sie ihren Unterschlupf, sonnen sich, um die Körpertemperatur auf die nötige Betriebstemperatur von ca. 33 bis 38°C zu erhöhen. Am Vormittag und am Nachmittag gehen sie auf Beutesuche, am Mittag ist es meist schon zu heiß, sie ruhen dann im Schatten. Ist es zu kalt (z.B. im Winter), so verlassen sie häufig ihren Unterschlupf überhaupt nicht. Ihre Körpertemperatur regulieren sie wie praktisch alle Reptilien durch ihr Verhalten.

Bei der Nahrungssuche sind die Buntwarane nicht wählerisch, sie fressen alle Tiere, die sie verschlingen können - von kleinen Säugern bis zu Insekten. So werden nachtaktive Beutler leichte Beute, da diese tagsüber schlafen. Recht geschickt räubern sie Nester von Vögeln aus und fressen deren Eier oder Jungvögel (siehe auch Beobachtungen im Mt Remarkable NP, SA). Von dem aggressiven Geschrei oder von Scheinangriffen der Elterntiere lassen sie sich dabei nicht stören. (Wir haben beobachtet, wie sogar Würgerkrähen (Currawongs) einen mittelgroßen Buntwaran mit ihren großen kräftigen Schnäbeln nicht wirklich angriffen. Der Waran schmiegte sich nur zwischen Ästen an den Stamm an und wartete ab, bis das aggressive Geschrei und die Scheinangriffe der Rabenvögel nachließen, um den Baum zu verlassen.) Auf Picknickplätzen suchen manche Tiere nach Essensresten und Nahrung, die Camper unbewacht und zugänglich am Platz zurückgelassen haben und lassen sich dabei nicht von Menschen stören (wenigstens, wenn man einen gewissen Abstand wahrt). Aas, wie z.B. durch den Straßenverkehr getötete Tiere, verschmähen sie ebenfalls nicht.

Fortpflanzungsverhalten beim Buntwaran.

Verhalten von Buntwaranen - Hassen von Vögeln auf Warane

Fototipp:
Diesen wirklich großen Buntwaran (Bild unten und auf der vorigen Seite) haben wir auf dem Hattah Nature Drive am späten Vormittag angetroffen. In seiner Suche nach Nahrung ließ er sich nicht vom Fotografen beunruhigen. Er war sich wohl seiner Größe bewusst, kein anderes Tier konnte ihm gefährlich werden. - Ansonsten sollte man immer eine gewisse Distanz einhalten, Bisse von diesen Waranen infizieren sich immer.

Das Foto unten habe ich mit dem 180mm Objektiv "geschossen", um die Schärfentiefe zu reduzieren, der Waran sollte sich stärker von seiner Umgebung abheben. Problemlos wäre auch ein Objektiv mit kürzerer Brennweite möglich gewesen, ohne das Tier zu beunruhigen. Die Belichtungszeit habe ich sehr kurz gewählt(1/500 bis 1/1000sec), um Bewegungsunschärfe zu vermeiden, denn das Tier war ständig in Bewegung.)

Buntwaran, Lace Monitor auf Nahrungssuche
Buntwaran auf Nahrungssuche im Border Ranges NP