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Border Ranges National Park, Camping im Sheepstation Creek Camp
Border Ranges NP: der schön gelegener Campplatz "Sheepstation Creek Camp"

Border Ranges NP - ein Regenwald am Rand der Tweed Caldera:

Der Border Ranges NP gehört zu einem Ring von Nationalparks, die rund um die Caldera** des ehemligen Tweed Vulkans an der Grenze zwischen New South Wales und Queensland liegen.

1915 wurde der erste Teil der Landschaft dieser Caldera unter Schutz gestellt: der Lamington NP, während die anderen verbliebenen Regenwälder zu Staatsforsten erklärt wurden, in denen ca. 50 Jahre lang bis zu einer Höhe von 1000m selektiv Bäume herausgeschlagen und in die Sägemühlen der Umgebung transportiert wurden. In Zusammenhang mit der 1982 erfolgten Einstellung des Holzeinschlages in den verbliebenen Regenwäldern und der Gründung der "World Heritage Gondwana Rainforests of Australia" Nationalparks wurde auch 1986 der Border Ranges NP gegründet, wovon nur der östliche Teil gut erreichbar ist, während der westliche, unberührtere Teil als Wilderness-Zone kaum erkundbar ist.

Den östlichen Teil des Border Ranges NP kann man problemlos besuchen:
Von Queensland aus folgt man den Mount Lindsay HWY nach Rathdowney. Von dort fährt man auf der Running Creek Road und der kleinen, aber asphaltierten Lions Road* (wegen der Steigungen nicht für Caravans geeignet) in Richtung Wiangaree und Kyogle - eine empfehlenswerte romantische Strecke. Noch vor Wiangaree zweigt nach Osten in die kleine geschotterte Simens Road ab, die über die Wiangaree Forest Road zum Sheepstation campground führt.
Von NSW aus fährt man von Lismore über Kyogle nach Wiangaree, wo man nach Norden in die geschotterte Lynchs Creek Road abzweigt. Der letzte Abzweig ist gut ausgeschildert.
Der östlichste Zugang von der Straße von Murwillumbah nach Kyogle - Abzweig an der kleinen Ortschaft Barkers Vale - war zu unserer Zeit (2011) gesperrt.

* Es lohnt sich, die pittoreske Lions Road zu befahren ("A world class scenic drive"), die auf Initiative des Lions Club von Kyogle gebaut worden ist. Sie führt durch eine wunderschöne Landschaft, bietet Picknick-Plätze und einen Campplatz.

Nähere Informationen über die Lions Road:

Border Ranges National Park
Border Ranges National Park, links Camping, rechts Aussichtspunkt mit Blick auf die Caldera des Tweed Vulkanes

Camping im Border Ranges Nationalpark:

Noch am Rande des Nationalparks im subtropischen Regenwald liegt der idyllisch gelegene Picknick- und Campplatz "Sheepstation Creek Picnic Area". Pittoiletten, ein Unterstand und Gasgrills sind vorhanden. Eine weitere Campingmöglichkeit gibt es an der Forest Tops Rest Area mit Pittoilette, die für Zelter besser als für Wohnmobile geeignet ist.

Vom Sheepstation Creek Camp führen 64km lange geschotterte ehemalige Forststraßen durch den Regenwald (2011 war die östliche Einfahrt wegen Straßenschäden gesperrt). Sie führen durch verschiedene Regenwald-Typen, durch subtropischen, warm und kühl temperierten Regenwald mit einigen Flecken, an denen Südbuchen (Antarctic Beech) stehen. Einige Picknickplätze und Aussichtspunkte liegen am Wegesrand. Am Weg sieht man Waldstücke mit vielen Lianen, mit Palmen, Baumfarnen, epiphytischen Farnen, Südbuchen und Araukarien (Hoop Pine). Ein Wanderweg führt von dem Sheepstation Creek Camp zum auf der Höhe gelegenen Forest Tops Rest Area.
Besonders das untere Camp wird besucht von verschiedenen Arten an Regenwaldbewohnern: viele Vogelarten, darunter auch dem Seiden-Laubenvogel (Satin Bowerbird), in der Dämmerung vom Rothals-Filander (Red-necked Pademelon) und tags vom Buntwaran (Lace-Monitor).

Die Caldera des Tweed Vulkans (nach einer Tafel im Border Ranges NP, verändert)
Die Caldera des Tweed Vulkans (nach einer Tafel im Border Ranges NP, verändert)

Caldera des ehemaligen Tweed Vulkanes:

Wandert man durch den dichten Regenwald, so erhält man keinen Einblick in die Art der Entstehung der McPherson Range. Dazu müsste man sich Luftbilder ansehen. Einen guten Eindruck bekommt man aber auch vom Aussichtspunkt "The Pinnacle Lookout" im Border Ranges NP. Hier steht man auf einem schmalen Grat, der in die Caldera des ehemaligen Tweed Vulkanes hineinreicht und hat einen grandiosen Blick auf die Landschaft der Caldera und auf dem Mt. Warning. (Unteres Bild mit Blick in Richtung des Lamington und des Springbrook NP´s)

Vor 23 Mio. Jahren schob sich die Indisch-Australische Platte über einen sogenannten Hot Spot, wodurch hier in 3 Mio. Jahren Aktivität ein riesiger Schildvulkan*, der Tweed Vulkan, entstand. Es entstand ein flacher schildartiger Berg von ca. 2000m Höhe und einer Fläche von ca. 5000 km2. Danach implodierte das Zentrum und ließ diese riesige Caldera** - die Tweed Caldera - entstehen. Danach haben Verwitterung und Erosion über Millionen von Jahren die heutige Höhe, ca. 1100m, und die heutige Oberflächenstruktur geschaffen. Im Zentrum der Caldera befindet sich der Rest eines kleineren Vulkans, dem Mt. Warning, der aus härteren verwitterungsbeständigeren Gesteinen besteht.

*Ein Schildvulkan entsteht, wenn relativ dünnflüssige und heiße Lava ruhig sich über einen großen Landesteil wiederholt ergießt, wodurch eine flache schildförmige vulkanische Erhebung entsteht.

**Als Caldera bezeichnet man kesselartige Strukturen der Erdoberfläche, die durch Vulkanismus entstanden sind. Deren Entstehung erklärt man mit der "Sektkorkentheorie". Wenn Magma, die flüssige Gesteinsschmelze des Erduntergrundes, Gase enthält, so sind diese in mehreren zehntausend Metern Tiefe bei dem dort herrschenden hohen Druck flüssig. Steigt diese Magma nun auf, so erniedrigt sich der Druck, die Gase treten irgendwann in den gasförmigen Zustand über, beginnen aufzuschäumen und reißen große Gesteinsmassen unter Freisetzung großer Energien an die Erdoberfläche: ein Vulkan bricht aus. (Wenn man eine warme Sektflasche öffnet, geschieht mit lautem Knall und unter starkem Aufschäumen ähnliches.)
Unter dem Vulkan befindet sich aber eine mehr oder weniger große Magmakammer. Wird die nun plötzlich entleert und fließt neue Lava nur langsam aus dem Erdinneren nach, entsteht ein Hohlraum. Liegt dieser nah genug an der Erdoberfläche, so stürzt er ein und bildet eine mehr oder wenige große kreisförmige Hohlform, einen Kessel, begrenzt von steilen Wänden (Kessel = spanisch: caldera).
Später kann in der Caldera wieder ein neuer Vulkankrater seine Tätigkeit aufnehmen.

Border Ranges NP: der beeindruckende Blick in das Tweed Valley vom Pinnacle Lookout
Border Ranges NP: der beeindruckende Blick in das Tweed Valley vom Pinnacle Lookout